Manuelle Therapie

Manuelle Therapie

Definition und Ziel der Manuellen Therapie

Die MT beschätigt sich mit der Dysfunktion (Fehlfunktionen) von Gelenken und den umliegenden Strukturen (Muskeln, Nerven, Bindegewebe etc.). Die Dysfunktion kann in Form von verminderter oder vermehrter Beweglichkeit vorliegen. In einer gründlichen Befundaufnahme wird nun versucht die Funktionsstörung des Bewegungsapparates genau zu analysieren und zu behandeln.
Mittels spezifischer Griffe, passiver und aktiver Dehnung von verkürzten muskulären und neuralen Strukturen, Kräftigung von abgeschwächter Muskulatur und Weichteiltechniken wird wieder eine physiologische Beweglichkeit hergestellt. Gleichzeitig wird der Patient in verschiedenen Gelenk- und Muskelübungen geschult. Oberstes Ziel ist es dem Patienten zu Schmerzfreiheit oder zumindest zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden zu verhelfen.

Das Mulligan Konzept

“Mobilisation with Movement” (Mobilisation mit Bewegung) als manuelle Techniken wurden von Brian Mulligan.
 Dip. MT aus Wellington, Neuseeland entwickelt. Dieser simple und zugleich effektive Ansatz in der Manuellen Therapie richtet sich an muskuloskeletale Dysfunktionen mittels schmerzfreier „Gelenk-repositionstechniken“ zur Wiedererlangung schmerzfreier Funktionen.

Brians Spezialgebiet war immer die Manuelle Therapie gewesen, seit er durch Stanley Paris in den frühen 1960er Jahren in das Fachgebiet eingeführt wurde. Freddy Kaltenborn nennt er als seinen Mentor, aber auch die Einflüsse von James Cyriax, Geoff Maitland, Robin McKenzie und Robert Elvey empfand er als außerordentlich wertvoll für seine Entwicklung.

Brian gehörte einer kleinen Gruppe von Physiotherapeuten an, welche 1968 die neuseeländische Vereinigung für manipulative Therapeuten gründeten. Er und sein Kollege Robin McKenzie waren die Hauptlehrer des neu gegründeten prostgraduaten Diplomprogramms in Manipulativer Therapie. Brian war seit 1972 auch international als Instruktor tätig. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat er in 91 Städten in den USA und in 20 Ländern weltweit unterrichtet.
Manualtherapeuten weltweit können sich glücklich schätzen, dass Brian durch Zufall und seinen vorbereiteten Geist 1983 ein neues Gebiet der Manuellen Therapie entdeckt und entwickelt hat, das er “Mobilisation mit Bewegung“ (“Mobilisation with Movement-MWM“) genannt hat. Zwei Jahre später entdeckte er unter ähnlichen Umständen die Techniken mit dem Namen “Pain Release Phenomenon- PRP“, was man mit “schmerznachlassendem Phänomen“ übersetzen könnte.
Das Maitland-Konzept - Kurzfassung
 
Im Maitland-Konzept bewegen sich die Überlegungen des Therapeuten zur Indikation und Dosierung der Behandlung auf zwei Ebenen. Auf der einen, eher theoretischen Ebene, werden Hypothesen aufgestellt über die Ursache der Störung und über die Lokalisation der betroffenen Strukturen.
Auf der anderen, eher klinischen Ebene, wird das Verhalten der Beschwerden im Alltag, und während der Bewegungstests analysiert. Die klinische Ebene ist für die Behandlung im Maitland-Konzept die Leitende.
Dieses Konzept rechnet die zu den wichtigsten Behandlungsarten innerhalb der gesamten Möglichkeiten physiotherapeutischer Therapiemaßnahmen. Sie finden sowohl bei akuten als auch bei chronischen neuro-muskulo-skelettären Beschwerden Anwendung. Zur Unterstützung werden bei Bedarf andere physikalische Passivmaßnahmen eingesetzt. Je nach klinischem Bild können früher oder später Automobilisationen, Muskeldehnungen und –kräftigungen, Neurale Mobilisationen sowie allgemeine Haltungsschulung und Ratschläge für die Ergonomie am Arbeitsplatz dazukommen. Der Patient wird über die Belastbarkeit und den Schutz seiner Gelenke informiert.
Manuelle Therapie nach Cyriax

Die manuelle Therapie nach Cyriax, auch Cyriax-Methode, benannt nach dem Orthopäden James Cyriax, befasst sich mit der Diagnostik und Behandlung des Bewegungsapparates und insbesondere der Weichteile.

 Ziel der Manuellen Therapie nach Cyriax ist es, entzündungsartige Schmerzzustände an den Sehnenübergängen zu den Muskeln und zu den Knochen zu behandeln. Solche Schmerzzustände treten typischerweise in den Bändern der Fuß- und Kniegelenke, im Ellbogen und in den Schultern auf.

 Kern der Cyriax-Methode ist die intermittierende Spezialmassage - die Querfriktion - der Sehnenübergänge, um die genannten Schmerzzustände, Adhäsionen des Gewebes und eingeschlossene Ödeme zu beseitigen bzw. diesen vorzubeugen.
Manuelle Therapie nach
Kaltenborn-Evjenth

Infos für Patienten:
Der Norweger Freddy M. Kaltenborn hat als erster Therapeut und Lehrer der Manuellen Medizin die Theorie und Praxis der Orthopädischen Medizin nach Cyriax mit der Chiropraktik verbunden. Kaltenborn arbeitete über 50 Jahre an der Entwicklung seines weltbekannten Systems der manuellen Untersuchung und Behandlung von Gelenk-, Muskel- und Nervenbeschwerden. Er hat sich von vielen verschiedenen Disziplinen (u.a. medizinisches Training, Sportphysiotherapie) inspirieren lassen, hat sie seit 1959 mit seinem norwegischen Kollegen Olaf Evjenth zu einem zusammenhängende System verbunden und die verschiedenen Untersuchungs- und Behandlungsansätze verfeinert und weiterentwickelt. Daraus entstand das Konzept der Orthopädischen Manuellen Therapie nach Kaltenborn – Evjenth.
Das ganzheitliche Konzept wächst mit den nachkommenden Lehrkräften, welche diese therapeutische Qualifizierung auf höchstem Niveau und die steigenden Patientenzufriedenheit sicher wollen und ist weltweit in über 22 Ländern etabliert.


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